Dienstag, 16. Oktober 2007

Das Klima Patagoniens

Im allgemeinen ist das Klima in Patagonien gemässigt. Die vier Jahreszeiten sind sehr klar definiert, obwohl man als Hauptmerkmal betonen muss, dass seine Herbste und Frühlinge sehr kurz sind und die Winter sehr lange.
Ausserdem gibt es einen grossen Unterschied zwischen den Temperaturen des Sommers und des Winters und auch einen merklichen Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht.
Um in aller Ruhe durch diese Regionen fahren zu können und alle patagonischen Landschaften geniessen zu können, ist es am besten im Sommer zu reisen, zwischen den Monaten Dezember und März (also hab ich alles richtig gemacht!). Alle Schneeliebhaber müssen natürlich im Winter reisen. Eine andere Eigenschaft des patagonischen Klimas ist der Wind. Er erreicht eine Stärke von 100 km/h, vor allem in den zentralen und atlantischen Regionen.
mmmh... dann werde ich mal in meinen Kleiderschrank schauen und kontrollieren, was ich noch zum Anziehen brauche. Vielleicht ne Windjacke ;-)

Sonntag, 14. Oktober 2007

Waldweidenutzung in Lengawäldern

Der Titel der Diplomarbeit wird folgendermaßen lauten:
Effekt der Waldweidenutzung auf die Entwicklung der Verjüngung in Lenga- (Nothofagus pumilio) Natur- und Wirtschaftswäldern.

Das Projekt der Chilenen, in die meine Diplomarbeit integriert werden wird, lautet im Spanischen:
Mejoramiento de la producción forestal y ganadero en los renovales y en los bosques floreados de lenga en Magallanes a través del manejo silvopastoril.
Also frei (d.h. von mir) übersetzt: Steigerung der forstlichen und viehwirtschaftlichen Produktion unter Waldweidenutzung in magallanischen Lenga-Verjüngungsflächen und "Bosques floreados".

Projektbeschreibung der Universidad de Chile:
Durch die Besiedlung der "XII Región de Magallanes y la Antárctica chilena" (Chile) wurden im vergangenen Jahrhundert ungefähr 300.000 ha Wald brandgerodet, um neue Weideflächen für die Viehzucht gewinnen. Die Weideflächen erstrecken sich über Teile von Feuerland, der Insel Riesco und auf dem Festland zwischen den Flüssen Río Verde und Río Rubens.

Auf diesen weiträumigen Weideflächen mit den angrenzenden Wäldern entstehenden natürlicherweise Waldverjüngungsflächen, mit den in dieser Region heimischen Baumarten Lenga (Nothofagus pumilio), Coihue (Nothofagus dombeyi) und Ñirre (Nothofagus antarctica). Diese Sekundärwälder, so genannte "Renovales"-Wälder entwickeln sich häufig aus Flächen, die ständig als Weidefläche genutzt werden, so dass zum Teil auf natürlichem Wege Waldweide-Flächen entstehen. Neben den angesprochenden "Renovales"-Wälder werden zum Teil auch Naturwälder und so genannte "Bosques floreados" als Waldweide genutzt. Als "Bosques floreados" werden Wälder bezeichnet, die in der Vergangenheit ohne erkennbare waldbauliche Struktur bewirtschaftet wurden und nur brauchbare Bäume aus dem Bestand entnommen wurden.
Die Rinder benötigen die dichten, lichtärmeren Wälder in erster Linie nur als Refugium, denn hier ist die Weidegrasproduktion geringer. Aus forstlicher Sicht werden die lichten Waldweidebestände nicht genutzt, weil sie durch die Viehwirtschaft stark degradiert sind und sich durch die Verbissschäden an den Baumstämmen eine nur sehr langsam wachsende und qualitativ minderwertige Verjüngung einstellen kann.

Ziel des Projektes ist es, die Waldweidewirtschaft so zu optimieren, dass in den Beständen sowohl eine forstliche Nutzung als auch Viehzucht gewinnbringend betrieben werden kann. Zu diesem Zweck wird in verschiedenen Untersuchungsbeständen die Bestandsdichte und somit die Deckung der Baumkronen verringert, um das Wachstum einiger Bäume (sog. Zukunftsbäume) zu fördern und zu beschleunigen. Neben der Produktivitätssteigerung aus forstlicher Sicht steigt die Qualität der Weidepflanzen, da durch die geringere Beschattung des Waldbodens und folglich verstärkter Sonneneinstrahlung positive Effekte auf das Wachstum und die Artenzusammensetzung der Krautschicht entstehen. Einerseits ist somit eine höhere Viehdichte möglich, andererseits bewirkt das spezielle Mikroklima in diesen Beständen - resultierend aus geringeren Windgeschwindigkeiten und einer erhöhten Durchschnittstemperatur - eine energiesparendere Thermoregulation bei den Rindern und fördert somit die Fleischproduktion erheblich.

Darüber hinaus wird im Gegensatz zu üblichen Durchforstungsmethoden die Umtriebszeit von 120 auf 100 Jahre verkürzt, wobei in diesem Zeitraum zwei Pflegeeingriffe durchgeführt werden sollen. Die Bestände bis zu einem Alter von 30 bis 40 Jahren werden von der Waldweide isoliert, um ein besseres Wachstum ohne Verbissschäden zu ermöglichen. Darauf folgt die zweite Periode von 60 bis 80 Jahren mit Rinderbeweidung. In diesen Beständen werden Bäume mit 10-25 cm Stammdurchmesser entnommen, um die Futterqualität und -quantität zu steigern.

Montag, 8. Oktober 2007

Wo bin ich denn eigentlich?

Lange war es ja garnicht sicher, ob überhaupt und vor allem wo, aber vor einigen Wochen habe ich dann die Zusage von der Arbeitsgruppe der Facultad de Ciencias Forestales de la Universidad de Chile bekommen. Ok, Santiago war mir ein Begriff - zwar hätte ich nicht blind mit dem Finger Santiago auf einer Weltkarte gefunden, aber wo bitte liegt Punta Arenas, wo ich in Patagonien landen soll, oder Monte Alto, wo ich ca. 7 Wochen meines Auslandsaufenthalts in Wäldern und Wiesen verbringen werde?
Gott sei Dank gibt GoogleEarth Aufschluss darüber :-) Also auf dem Bild sehen wir Südamerika. Mit etwas geographischen Vorwissen können wir direkt Chile an der Westküste Südamerikas erkennen. Das Land grenzt im Westen und Süden an den Pazifischen Ozean, im Norden an Peru, im Nordosten an Bolivien und im Osten an Argentinien. Daneben zählen zum Staatsgebiet u.a. die im Pazifik gelegene Osterinsel und die Juan-Fernández-Inseln (einschließlich der Robinson-Crusoe-Insel). Ferner beansprucht Chile einen Teil der Antarktis.

Chile ist ein Land, das sich auf dem südamerikanischen Kontinent über 4300 Kilometer in Nord-Süd-Richtung entlang der Anden und des Pazifischen Ozeans erstreckt (zählt man den antarktischen Teil hinzu, ca. 8000 km), aber durchschnittlich nur ca. 180 Kilometer breit ist. Die engste Stelle beträgt im kontinentalen Chile (ohne Antarktis) 90 km, die breiteste Stelle etwa 240 km. Die Längenausdehnung Chiles entspricht auf Europa und Afrika übertragen in etwa der Entfernung zwischen der Mitte Dänemarks und der Sahara. Aufgrund der langen Nord-Süd-Ausdehnung über mehr als 39 Breitengrade, aber auch der beträchtlichen Höhenunterschiede in West-Ost-Richtung weist Chile eine große Vielfalt an Klima- und Vegetationszonen auf.
Auf dem zweiten Bild sehen wir die XII. Región de Magallanes y de la Antártica Chilena. Die Gebiete, die durch die gelben Grenzlinien östlich abgetrennt sind, gehören zu Argentinien. Ebenfalls erkennt man die berühmte Magellan-Straße, die Feuerland v-förmig vom Festland abtrennt und einen wichtigen Schifffahrtsweg darstellt. Mit dem Pin ist die Gegend Monte Alto gekennzeichnet, in der die Untersuchungen zur meiner Diplomarbeit stattfinden werden.

Nun zoomen wir wieder ein deutliches Stück näher an Monte Alto und sehen irgendwann unter den Koordinaten 52°03'03.14" S, 71°53'40,93" W das Gelände eines Sägewerks, auf dem die Arbeitsgruppe der chilenischen Forstfakultät und ich natürlich ca. 13.600km von Münster entfernt untergebracht sein werden. Genauer gesagt, werde ich im zweiten Haus von rechts wohnen.

Muss mir noch unbedingt eine Angel besorgen! Der Río Rubens, der nur ein paar Kilometer westlich des Sägewerks entfernt fließt, lädt sicherlich zum Angeln ein :-) Hasta luego... raimundo.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Flug gebucht!

Endlich habe ich die Nachricht von meinem chilenischen Betreuer Harald Schmidt bekommen, dass ich Anfang Januar in Santiago de Chile eintreffen soll. Sofort bin ich ins Reisebüro geflitzt und nach kurzer Zeit hatte ich auch schon ein günstiges Angebot von der Flugbörse Münster (Tipp von meiner Liebsten). Ich will hier keine Werbung machen, aber die waren wirklich sehr nett und haben in kürzester Zeit einen wirklich günstigen Flug angeboten!

Also es geht für schlappe 1033 Euronen am 2. Januar 2008 um 13:20h ab Düsseldorf los. "Kurzer" Stop in der Stadt der Liebe (was soll man denn bitte ca. 8h am Flughafen Charles-de-Gaule-Flughafen machen???) und dann um 23:15h übern großen Teich nach Santiago de Chile. Ankunft wird voraussichtlich gegen 9:25h (Ortszeit Santiago) sein. Hab auch schon einen Rückflug - Landung wieder in Düsseldorf am 25.03.2008 um 16:50h.

Für alle Ökologen, die mich nun der sinnlosen CO2-Produktion bezichtigen wollen, sei gesagt, dass ich mir schon Gedanken gemacht habe, meine CO2-Bilanz mittels Aufforstungsmaßnahmen zu kompensieren. Leider würde mich das bei Atmosfair zu den besagten 1033€ nochmals 175€ kosten. Daher habe ich beschlossen, mein eigenes Aufforstungsprojekt in Chile zu starten. Bilder von den Pflanzungen werde ich dann Anfang nächsten Jahres hier posten.

Das soll erstmal reichen. In den nächsten Tagen gibt es ausführliche Informationen zu meiner Diplomarbeit und weiteren Reisevorbereitungen. Hasta luego... raimundo.

Montag, 1. Oktober 2007

¡Bienvenidos!

Hallo Leute,
herzlich Willkommen auf meinen ersten eigenen Blog! Hier werde ich Berichte und Bilder während der Zeit meiner Diplomarbeit veröffentlichen.
Also schaut einfach immer mal wieder vorbei! Hasta luego... raimundo.