Endlich ging es in Paris weiter. Nach 9 Stunden Wartezeit sprangen die Triebwerke der Boing 700-irgendwas an. Der Flieger hatte eine Kapazität von 270 Passagieren. Wahnsinn!!! Das so was wirklich fliegen kann. Gott sei Dank habe ich am Ende meiner Wartezeit noch Aline kennengelernt - eine nette Münchenerin, die ihren Jahresurlaub den chilenischen Landschaften opfert.
Im Flieger wurde es dann weniger amüsant, denn mein Sitznachbar Roberto, ein Italo-Mann mit schlechter Laune, war weder sympathisch noch sehr gesprächig. Daher habe ich mir direkt nach einer kleinen Mahlzeit mein neues Therm-a-rest-Trekkingkissen geschnappt und erstmal 6 Std. gepennt. Danach waren wir gegen ca. 5:30h überm Äquator bei Amazonas-Delta und der Horizont begann sich leuchtend gelb-orange-rot zu färben :-)Einige Kaltgetränke und Nickerchen später wurde es hell und schließlich mussten nur noch die Anden-Kordilliere überquert werden, um in Santiago zu landen. Perfekte, sanfte Landung ohne einsetzenden Applaus bei ca. 25°C, wobei das Thermometer im Tagesverlauf noch 35°C anzeigte. Nun bekam ich aber Schweißperlen auf der Stirn. Im Flugzeug schon füllten wir Passagiere ein Formular aus, dass den chilenischen Security-Männer versicherte, dass keinerlei Lebensmittel im Gepäck seien. *hehe* ich aber hatte zwei feiste Mettwürste als urmünsterländisches Gastgeschenk dabei. Tja, was nun, aufgeben und konfizieren lassen oder volles Risiko? Wer mich kennt, weiß, Risiko ist mein zweiter Vorname, also den Wisch abgeben, den Rucksack durch die Durchleuchtung und zack... ich sollte ihn aufmachen und ein Chilene entleerte Stück für Stück meinen Rucksack, wobei er insgesamt 4mal fragte, ob ich denn nicht doch Lebensmittel oder im speziellen getrocknetes Fleisch im Rucksack aufbebahren würde. Ich stellte mich dumm (das kann ich gut) und bei der Hälfte des Rucksacks und meinem ratlosen Gesichtsausdruck, gab er auch und ließ mit ein T-Shirt vor der Entdeckung meinen Rucksack wieder befüllen. Tja, da müssen die Chilenen schon früher aufstehen, um mich zu überlisten. Naja, früher aufstehen bei 4 Stunden Zeitverschiebung ist wohl zuviel verlangt ;-)
Gut, dass Herr Rothermel vom Wald-Zentrum mich am Flughafen erwartet und mir die ersten zwei Stunden in dieser unglaublich großen und mir fremden Stadt erleichterte. Vielen Dank nochmal, falls Sie das hier lesen, Herr Rothermel. Wir sind erstmal zum Hostal und dann noch in die Stadt zum Geldwechseln per Metro gefahren. Mein Hostal ist eine Art PatchWork-Hotel hinsichtlich der Bodenbeläge, aber sonst recht einfach, aber gut. Mein Zimmer ist in etwa groß wie das darin stehende Bett, aber immerhin gibt es hier freien Internet-Zugang, sogar per W-LAN. Das mag ich :-)
Das Bad, bzw. Gemeinschaftsbad ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Beim Klo musste ich heute sogar den Spülkasten aufmachen und darin den Schalter zum Spülen suchen. Hab ihn dann aber doch noch gefunden. Welch ein Glück. Die Rezeption ist super. Dort steht nämlich neben dem Internet-Terminal auch noch ein Billard-Tisch zur freien Verfügung. Also raimundo ganz in seinem Element.
Dann war ich heute noch an der Universidad de Chile, die weit außerhalb vom Zentrum von Santiago liegt. Ist aber im Gegensatz zu meinem Institut in Münster, nichts gegen das Wald-Zentrum ;-), schön mit Bäumen eingefasst und man muss es quasi im Wald suchen gehen. Soweit so gut. Meine Finger sind schon etwas wund, aber werde ich jetzt lieber meine Sachen packen und noch ein bisschen ins Kneipenviertel marschieren und mir was leckeres servieren lassen. Viele Grüße ins weit entfernte Deutschland. Hasta luego... raimundo.
Donnerstag, 3. Januar 2008
Santiago, da bin ich!
Eingestellt von
rayman
um
23:33
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1 Kommentar:
Deine Beschreibung liest sich noch so und daraus ist zu vermuten, dass Du es der Münchenerin nachmachst und Deinen Semesterurlaub dort verbringen willst. Oder? Das war so nicht besprochen!
Besondere Grüße
Die Hinbringer
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